Sicherungskasten

Bibliotheksgebäude Stadtmitte ohne Strom

12. September 2023

Notbetrieb für mehrere Jahre unvermeidbar. Provisorische Lernplätze werden zum Semesterbeginn realisiert.

In den vergangenen drei Wochen wurden nach vorausgegangenen umfangreichen Überprüfungen der Elektrik weite Teile des Gebäudes vom Strom genommen, um ein erhöhtes Gefährdungspotential für Leib und Leben der Besucher*innen und Mitarbeiter*innen der Bibliothek sowie für die in ihr verwahrten unwiederbringlichen Güter zu beseitigen.

Anlass für die Überprüfungen war ein Schwelbrand im Foyer, der sich am Abend des 18. August im Foyer ereignete: Ein defekter Drehschalter in dem veralteten Sicherungstableau für die Deckenbeleuchtung des Foyers löste einen Kabelbrand aus. Der beginnende Schwelbrand konnte noch rechtzeitig vor der Gebäudeschließung gestoppt werden, indem über einen übergeordneten Verteiler die Stromversorgung unterbrochen wurde, was mit dem bereits überhitzten Sicherungstableau im Foyer nicht mehr möglich war.

Die Untersuchungen ergaben, dass weitere baugleiche und damit ebenfalls eine Brandgefahr darstellende Verteiler noch in Betrieb sind. Daraufhin wurden alle bauzeitlichen Elektrounterverteiler, die seit Errichtung des Bibliotheksgebäudes 1961 in Betrieb waren, ganz abgeschaltet. Damit ist die Gefährdung in dem Gebäude beseitigt worden. Durch die Abschaltung der Elektroverteiler verfügt das Gebäude jedoch nur noch über etwa ein Drittel der benötigten Stromversorgung. Gegenwärtig wird für die wichtigsten Bereiche eine Baustromversorgung eingerichtet. Eine Baustromversorgung für das komplette Gebäude ist mit vertretbarem baulichem und finanziellem Aufwand nicht zeitnah herstellbar.

Um das Bibliotheksgebäude wieder in Stand zu setzen, erarbeitet das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim im Augenblick die Gesamtplanung für eine Generalsanierung. Derzeit rechnet das Universitätsbauamt mit einer Vorlauffrist von mindestens zwei bis drei Jahren zur Sicherstellung der Finanzierung, der Findung und Anmietung eines Ausweichquartiers, der Einholung notwendiger bau- und denkmalschutzrechtlicher Genehmigungen sowie fachplanerischer Vorarbeiten.

Dies bedeutet, dass für Bibliotheksbesucher*innen weite Bereiche des Bibliotheksgebäudes bis zum Beginn der Generalsanierung nicht nutzbar sein werden. Wann und in welchem Umfang die Universitätsbibliothek ihre gewohnten Services wieder anbieten kann, hängt von den weiteren Entwicklungen ab und kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht prognostiziert werden.

Wir bedauern die Umstände und bitten um Ihr Verständnis für die – auch für uns – nicht einfache gegenwärtige Situation.

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