© Sammlungsnetzwerk Universität Stuttgart/Katja Stefanie Engstler
Was ist die Karten- und Plansammlung?
Die Karten- und Plansammlung gehört zu den ältesten Beständen der Universität. Sie umfasst rund 6-8.000 Architekturzeichnungen und Fotografien. Die Sammlung diente im 19. Jahrhundert den Studierenden als Anschauungsobjekte, lange Zeit bevor es Fotografien oder ähnliche Reproduktionsmedien gab. Die meisten der Stücke kamen in die Sammlung durch Schenkungen, im 20. Jahrhundert wurde die Sammlung dann gezielt erweitert, durch Ankäufe aus Antiquariaten, aber auch durch Ankäufe von privaten Sammlern.
Gibt es besondere Stücke in der Sammlung?
Zu den Highlights unserer Karten- und Plansammlung zählen sicherlich die 500 Bauaufnahmen zum Stuttgarter Lusthaus von Carl Friedrich Beisbarth. Diese Bauaufnahmen wurden 1866 von König Karl von Württemberg der Polytechnischen Hochschule übergeben. Die 500 Bauaufnahmen zeigen Bauelemente des Stuttgarter Lusthauses, das 1845 abgerissen wurde. Carl Friedrich Beisbarth hat die Bauelemente des einst sehr prachtvollen Tanz- und Vergnügungssaals des Königs aufgenommen beim Abbruch. Das Stuttgarter Lusthaus war einst das größte und prächtigste Renaissancegebäude nördlich der Alpen. Anhand der Bauaufnahmen ließe sich heute das Stuttgart Lusthaus auf dem Schlossplatz wieder vollständig rekonstruieren.
Damit die wertvollen Zeichnungen in der heutigen Lehre und Forschungsarbeit adäquat eingesetzt werden können, werden die Zeichnungen alle digitalisiert. Sie müssen also nicht mehr zu uns in den Tresorraum kommen. Die Zeichnungen stehen weltweit, online, jederzeit digital abrufbar frei zur Verfügung.
Was unternimmt die Universitätsbibliothek zum Schutz ihrer Bestände?
Die Universitätsbibliothek ist Mitglied im Stuttgarter Notfallverbund, einem Zusammenschluss von 14 Kulturinstitutionen. Sie leisten sich gegenseitig Hilfe im Havarie Fall. Ein Szenario, dass durchauch auch für Stuttgart denkbar ist, wenn wir an das Ahrhochwasser im vergangenen Juni oder den Einsturz des Kölner Stadtarchivs denken.