Idee
Im Sommer 2021 entstand aus einem Treffen des neugegründeten Sammlungsnetzwerks der Universität Stuttgart die Idee, die universitären Bestände im Rahmen einer studentischen Ausstellung zu präsentieren.
Das Institut für Architekturgeschichte (Fakultät 1) und das Historische Institut – Abteilung für Naturwissenschaften und Technik (Fakultät 9) taten sich zusammen und konzipierten für das Wintersemester 2021/22 ein Projektseminar mit architektonischem Entwurf, an dem Studierende aus fünf Studiengängen von drei Fakultäten teilnahmen. Unter Leitung von PD Dr. Beate Ceranski, Else Schlegel und Maria Niklaus begaben sie sich, unterstützt von Dr. Christiane Rambach von der Universitätsbibliothek, auf eine Reise durch die Sammlungen ihrer Hochschule. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Ausstellung, die schließlich unter dem Titel „Auf den zweiten Blick. Streifzüge durch die Sammlungen der Universität Stuttgart“ am 7.5.2022 im Foyer der Universitätsbibliothek eröffnete.
Konzept
Die Ausstellung schärfte ihren Besucher:innen den Blick für die große Vielfalt und den überraschenden Facettenreichtum der Stuttgarter Universitätssammlungen und lud ein zu einem Streifzug durch die Bestände und ihre Schätze. Die ausgestellten Objekte organisierten sich dabei bewusst nicht nach einzelnen Sammlungen, sondern waren in fünf thematischen Kapiteln gruppiert, die wichtige Kontexte des Sammelns an der Universität Stuttgart umrissen.
Sie beleuchteten die Prozesse, die die Entstehung der Sammlungsbestände prägten, stelletn wichtige Personen vor, erläuterten die Nutzung der Objekte, zeigten ihre vielfältige Vernetzung innerhalb und außerhalb der Universität und öffneten den Blick auf die Perspektiven, die den Sammlungen innewohnen.
Gestaltung
Die Objekte wurden präsentiert in einer maßangefertigten Ausstellungsarchitektur. Fünf Studierende der Fakultät für Architektur und Stadtplanung realisierten sie als gemeinschaftlichen Entwurf von der ersten Ideenskizze bis zum Abbau.
Der realisierte Entwurf nahm die Linien und Fluchten des weitläufigen Bibliotheksfoyers auf und schuf durch eine eigene Materialität und Farbgebung gleichzeitig einen klar definierten Raum für die Präsentation der Objekte. Als Leitfarben dienten Schwarz und weiß, die durch das holzsichtig belassene Konstruktionsmaterial komplementiert wurde. Fünf Tische zu den fünf Kapiteln der Ausstellung strukturierten den Raum und trugen die Hauben, unter denen die Objekte positioniert waren.
Als optischer Hintergrund und inhaltliche Erweiterung der Tische diente das Grid – eine große Wandtafel. Reihen von Karteikarten, den traditionellen Medien der Objekterfassung, stellten dort den physischen Exponaten zahlreiche weitere Objekte in Reproduktion gegenüber. Mit ihnen entfaltete sich auch auf begrenztem Ausstellungsraum ein breites Panorama der Stuttgarter Sammlungen.
Parallel dazu entstanden auf Basis der gleichen gestalterischen Grundlagen verschiedene Druckwerke für Öffentlichkeitsarbeit und Besucherinformation, darunter Plakate, eine Serie von 12 Postkarten sowie ein informatives Faltblatt zur Ausstellung. EIne eigens konzipierte Webseite sowie Präsenzen in den wichtigsten sozialen Medien rundeten das Gestaltungskonzept ab.