Unter Predatory Publishing ("räuberisches Veröffentlichen") versteht man betrügerische Angebote im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens. Dabei werden angeblich vollwertige wissenschaftliche Fachzeitschriften angeboten, in denen Forscherinnen und Forscher gegen eine Publikationsgebühr (Article Processing Charges, APC) Aufsätze veröffentlichen können. Darüber hinaus werden auch Scheinkonferenzen im Internet veröffentlicht, um Tagungsgebühren ohne Gegenleistung einzusammeln.
Kriterien für Seriosität
- Checkliste thinkchecksubmit.org: Hilfsmittel zur Beurteilung, ob es sich bei einer Zeitschrift um eine seriöse Publikation handelt.
- Gibt es ein Begutachtungsverfahren (Peer Review)?
- Transparenz auf der Homepage des Verlags, z.B. in Bezug auf Herausgeberinnen und Herausgeber, Artikelgebühren, Impressum
- Sind die Personen im Editorial Board überhaupt Expertinnen und Experten im jeweiligen Fachgebiet?
- Checkliste thinkcheckattend.org zur Prüfung von Konferenzen
- Directory of Open Access Journals (DOAJ): verzeichnet sind nur Qualitätsjournale mit Peer Review
Bekannte Tricks
- Vortäuschung eines Peer Reviews
- Renommierte Forscherinnen und Forscher tauchen im Editorial Board auf, obwohl sie nichts davon wissen.
- Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden gebeten, Artikel oder Vorträge einzureichen.
Qualitätssicherung bei Open Access
Die Universitätsbibliothek Stuttgart fördert nur Open-Access-Veröffentlichungen in anerkannten Fachzeitschriften mit Qualitätssicherung. Als Grundlage gilt dafür das Directory of Open Access Journals (DOAJ). Das Open-Access-Team berät Forscherinnen und Forscher im Veröffentlichungsprozess, auch bei Unsicherheiten in Bezug auf Qualitätsfragen.
Stefan Drößler
Fachreferat, Open-Access-Beauftragter, Koordination Publikationsserver OPUS, BMBF-Projekt Diamond Thinking, DFG-Projekt OA-Publikationskosten, OER
- Profil-Seite
- +49 711 685 83509
- E-Mail schreiben
- Ich bin am besten per E-Mail erreichbar.
[Foto: Frank Wiatrowski]