Open Educational Resources (OER)

Open Science : Open Publication : Open Education

Materialien (nicht nur) für die Lehre erstellen, nachnutzen, auffindbar machen und publizieren

OER, Offenes Publizieren und Open Science

Open Science öffnet den wissenschaftlichen Prozess von der ersten Idee bis zur finalen Publikation um diesen möglichst nachvollziehbar und für alle nutzbar zu machen. Wissenschaft ist hierbei sehr weit gedacht und umfasst alle Disziplinen, Forschung und Lehre, aber auch Projekte sowie die soziale Sphäre. Die Teilhabe an Wissen und Wissensschaffung soll möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden.

Auf dieser Seite beschäftigen wir uns mit Open Science bezogen auf OER und weitere offene Publikationsformen.

Offen publizieren

Umfassender Schutz und unflexible Ausnahmen

Sobald Sie fremde Werke (Texte, Textauszüge oder Fotos, Videos oder Fragenpools - mehr dazu hier) in ihren Lehrmaterialien verwenden und verbreiten wollen, brauchen Sie die ausdrückliche Genehmigung (= Lizenz) des/der Urheber*in. Das deutsche Urheberrecht ist ausdrücklich auf natürliche Personen bezogen und gilt bis zu 70 Jahre nach deren Tod. 

Die Gesetzgeberin hat einzelne, wichtige Bereiche, wie Bildung sowie Wissenschaft und Lehre, von dieser Genehmigungspflicht befreit ("Schrankenbestimmungen"). Der Rahmen ist jedoch eng und legt genau fest, wem Sie das Lehrmaterial zur Verfügung stellen dürfen. Sie kennen diese Regeln aus den Schrankenbestimmung für Wissenschaft und Lehre. Ähnlich verhält es sich mit dem Zitatrecht.

Freie Lizenzen als vorab erteilte Genehmigungen

Materialien / Medien / Werke unter offenen oder freien Lizenzen führen die notwendigen Genehmigungen bereits mit sich: An diesen Materialien ist ein Vermerk angebracht, der indirekt auf einen rechtsgültigen Vertrag verlinkt. Dieser Vertrag tritt in Kraft, sobald das Werk von Dritten (= Sie) genutzt wird. Damit dürfen Sie  - unter den wenigen Beschränkungen aus diesen Lizenzen  - die Werke anpassen, in Ihre Lehre integrieren und weitergeben, d.h. teilen und veröffentlichen, wo, mit wem und wie Sie wollen: 

  • in einem eigenen öffentlichen (Lehr-)Portfolio
  • auf der Homepages Ihres Lehrgebiets
  • in einem Forum für Lehrende
  • auf einem Repositorium, wo sie gut von anderen Lehrenden gefunden werden können
  • oder öffentlich präsentieren, sei es in Vorträgen oder auch in Videos

Umgekehrt dürfen andere Ihr Werk ebenfalls verwenden, sobald Sie es unter einer offenen Lizenz veröffentlichen.

Ob und wie weit Sie verpflichtet sind, Ihr Werk dann ebenfalls unter eine offene Lizenz zu stellen, hängt von den Lizenzen des verwendeten Materials ab sowie von der Art der Verwendung in Ihrem Werk. Mehr dazu hier.   

Ein weiterer großer Nutzen für Sie persönlich ergibt sich aus der Erweiterung Ihrer Kompetenzen und Möglichkeiten und aus der Teilhabe an einer Kultur des Teilens. Ihre Werke können geteilt, übersetzt, verarbeitet werden. Aber nicht nur Ihr Werk, auch Sie selbst erhalten durch Anlässe für Kontaktaufnahme, Kommunikation und Interaktion die Möglichkeiten, den digitalen Raum auszuschöpfen und sich anzueignen, Ihre eigene "digitale" Stimme zu entwickeln.

Die rechtlichen und technischen Kenntnisse, die Sie sich nach und nach erarbeiten, sind für Sie weit über Ihren beruflichen bzw. den Bildungsbereich hin einsetzbar: Hier vor allem in den gesamten "Openness"-Bereich (OER als Teil von Open Science) übertragbar.  

((eigene Abb.))

Nahezu jedes Medienprodukt - soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet  - ist durch Urheber- oder Leistungsschutzrechte geschützt und kann damit nicht ohne Rücksprache verwendet, verarbeitet und verbreitet werden.

Dies gilt auch für Lehr-/Lernmaterialien und -arrangements, sobald sie über die Schrankenbestimmungen für Wissenschaft und Lehre (§ 60 a-f UrhG) hinaus eingesetzt werden, da sie sich meist außerhalb der Regeln wissenschaftlicher Publikationspraxis (Zitatrecht, Peer Review, Eigenständigkeit) bewegen.

Offene Lizenzen (Creative Commons) erlauben Teilen / Partizipieren – über §60a UrhG hinaus: Der Rechtsrahmen für die zur Verfügung gestellten Materialien wird als Lizenz dem Werk sichtbar beigefügt und räumt Nachnutzenden bestimmte Rechte ein.

Open Educational Resources setzen Rechte zur Bearbeitung, Veränderung sowie räumlich und zeitlich unbeschränkter Publikation voraus. Als OER-Goldstandard gelten: CC0, CC-BY, CC-BY-SA.

Creative Commons Lizenzen sind Lizenzen im Sinne des Urheberrechts. Sie treffen keine Aussage über Rechte Dritter (Persönlichkeitsrechte, DSGVO).

Durch Wahl eines für alle Interessierten unbeschränkt zugänglichen und frei auffindbaren Speicherorts werden Werke gut auffindbar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: 

  • Repositorien: Für Kurse, Foliensätze sowie deren Bestandteile und Begleitmaterialien. Materialien für die Hochschullehre finden u.a. auf Länderrepositorien (Link) ihre Heimat. Für Baden-Württemberg hat das ZOERR diese Aufgabe übernommen. 
  • Commons oder Bild-/Videoportale für die Suche nach bzw. Speicherung von BildernGrafiken und Videos. Portale wie Flickr, Vimeo und Youtube geben die Möglichkeiten der Vergabe von Creative Commons Lizenzen.
    Linklisten s. hier (Link)
  • Über den OER-Suchindex OERSI sind Materialien über den deutschsprachigen Raum hinaus auffindbar.  
  • Die Bereitstellung von Offenem Kursmaterial erfolgt über Kursportale wie iMOOX oder OnCampus. 

Technologiebezogene Aspekte: Auffindbarkeit wird über eine Google-Suche hinaus idealerweise durch den Einsatz bereichsspezifischer standardisierter Metadaten gewährleistet und eingegrenzt. 

Kosten- und barrierefreie Bearbeitung und Nachnutzung wird über die Verwendung entsprechender Software (möglichst Open Source) ermöglicht. Über das gebrauchsfertig präsentierte Endprodukt (PDF, fertiges Video, Kurs) hinaus könnte es sinnvoll sein, den Zugriff auf offene Produktionsdaten zu ermöglichen (Verlinkung GitHub o.ä. ermöglicht Zugriff auf offene Produktionsdaten).

Was ist Open Science?

“Open science is the idea that scientific knowledge of all kinds should be openly shared as early as is practical in the discovery process.”    Michael Nielsen

Offene Wissenschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt das ForscherInnen, Journals, FördergeberInnen und die Öffentlichkeit gleichermaßen involviert. Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit wissenschaftlicher Arbeit ist ein zentrales Anliegen, es geht aber auch darum den Elfenbeinturm der Wissenschaft transparenter zu machen.

Es soll möglichst einfach gemacht werden, sich in öffentliche Debatten um wissenschaftliche Fragen einzubringen, und Menschen mittels geschickter Aufbereitung zum Mitmachen und Mitdiskutieren anzuregen. Mittel dazu sind z.B. interaktive Visualisierungen, Förderungen des Diskurses durch eine transparente und klare Dokumentation von Ergebnissen, sowie Verwenden einer direkten und einfach verständlichen Sprache. Die Bereitstellung von Infrastruktur zum gemeinschaftlichen Nutzen ermöglicht, sich niederschwellig zu beteiligen.

Die 6 Prinzipien

Offene Wissenschaft basiert auf sechs Prinzipien, um Teilschritte und  -ergebnisse eines wissenschaftlichen Prozesses zu öffnen. Die ersten vier Prinzipien basieren auf dem Paper “The Case for an Open Science in Technology Enhanced Learning” (Kraker 2011). Open Peer Review und Open Educational Resources sind zwei weitere wichtige Aspekte von Wissenschaft. Die “Open Definition” erklärt, was “offen” in diesem Kontext bedeutet.

  • Open Methodology: das Anwenden von Methoden sowie den gesamten Prozess dahinter soweit praktikabel und relevant dokumentieren

  • Open Source: Quelloffene Technologie (Soft- und Hardware) verwenden und eigene Technologien öffnen

  • Open Data: Erstellte Daten frei zur Verfügung stellen

  • Open Access: In einer offenen Art publizieren, und für jedeN nutzbar und zugänglich machen (s. Budapest Initiative (eng))

  • Open Peer Review: Transparente und nachvollziehbare Qualitätssicherung durch offenen Peer Review

  • Open Educational Resources: Freie und offene Materialien für Bildung und in der universitären Lehre verwenden

 

Was ist das OPEN in Open Science?

Offene Wissenschaft bedeutet in erster Hinsicht, dass die Ergebnisse unter offenen Lizenzen stehen, die vorab bestimmte Nutzungen zugestehen ("some rights reserved"). Dies ermöglicht auf rechtlicher Ebene das Verwenden, Abändern sowie Weitergeben von Wissen, in diesem Fall wissenschaftliche gesichertem Wissen. Zentraler Leitfaden hier ist die OpenDefinition der Open Knowledge Foundation, welche die drei Grundrechte “free to use, re-use and re-distribute for all” definiert hat. Zu dieser Definition gibt es weiterführend eine Vielzahl an Lizenzen für die unterschiedlichsten Werk-Typen (Bilder, Text, Audio, Video, Daten, Datenbanken, Quellcode, etc.), die diese Offenheit garantieren.

Als zweiter Eckpfeiler kann das Verwenden von offenen Technologien gesehen werden. Dies ermöglicht den einfachen technischen Austausch von offenem Wissen und sichert so praktisch-technisch die Offenheit.

Zuletzt benötigt es auch eine kulturelle Offenheit, also einen Willen die eigenen Gedanken zu teilen und diese an andere verständlich zu kommunizieren.

... an der Uni Stuttgart

Open Access  - Wissenschaftspublikation:

Forschungsdatenmanagement:

Open Educational Resources:

  • Der Bereich OER wird bisher an der Uni Stuttgart im Rahmen von Projekten vorerst bis Ende 06/2025 betrieben.  
  • ZOERR als OER-Publikationsserver des Landes Baden-Württemberg (s. auch hier).

Weitere Open Science Bereiche  - neben den publikationsbezogenen - finden sich hier .

Quellenangaben

  • Texte zu "Was ist Open Science": openscienceASAP (2021). Auf: https://openscienceasap.org/open-science/ unter Creative Commons Namensnennung 3.0 unported (CC BY 3.0 unported)-Lizenz. Creative Commons Lizenzvertrag. Kleine Textänderungen.
  • Grafik zu "Was ist Open Science": Universität Potsdam, ZIM 2023. CC-BY 4.0. Creative Commons Lizenzvertrag
  • Creative Commons Namensnennung 4.0 international (CC BY 4.0)-Lizenz. Creative Commons Lizenzvertrag
  • Text zur Grafik "Openness Grundsatz": UNESCO (o.J.). Themenseite Open Educational Resources (  www.unesco.de). Creative Commons Namensnennung 4.0 international (CC BY 4.0)-Lizenz. Creative Commons Lizenzvertrag
  • Seitentitel: Markus Büsges (2014). OER Logo Open Educational Resources. Für: Wikimedia Commons. Creative Commons Namensnennung Share Alike 4.0 international (CC BY-SA 4.0)-Lizenz. Schriftzug entfernt. Creative Commons Lizenzvertrag 
  • Kontakt und Support  - Foto Neonschrift "Open": Florian Hagen (2020). Ohne Titel. Auf 2, 71, 90 – Nachbericht zum OERCamp 2020 in Hamburg. Unter Creative Commons Namensnennung 4.0 international (CC BY 4.0)-Lizenz. Creative Commons Lizenzvertrag

Die Inhalte der OER-Seiten der Universitätsbibliothek Stuttgart stehen, soweit nicht anders vermerkt, unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 international (CC BY 4.0)-Lizenz. Ausgenommen sind Logos und Wort-/Bildmarken.  

Creative Commons Lizenzvertrag

 

 

Unterstützung und Kontakt

Support und Community of Practice

 

Erreichbarkeit

  • Mo  - Fr per Email

Persönlich vor Ort:

  • Do in der UB Stadtmitte
  • Di  - Mi Inspo Vaihingen

Kontakt

Wiebke Hengst
OER-Koordination und Beratung | Creative Commons

Projekt digit@L | sdg-campus
Universitätsbibliothek Stadtmitte
Holzgartenstraße 16 | 70174 Stuttgart
✎ wiebke.hengst@ub.uni-stuttgart.de

Projekt KuMuS_ProNeD (lernen:digital)
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft
Allmandring 28 | 70569 Stuttgart

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