Bildungsressourcen - „Educational Resources“
Unter Bildungsressourcen (Educational Resources) werden diejenigen Medien / Materialien / Werkzeuge verstanden, die zur Planung, Durchführung, Evaluation von Lehre und Lernen eingesetzt werden:
- Vorlesungsvideos, Skripte
- Digitale oder gedruckte Lehrwerke
- Vorträge, Teile von Vorträgen, Präsentationen
- Kursunterlagen für Lernende und / oder Lehrende
- Kurse – gepackt über ein OER-Repositorium, oder auch in einem Kursportal „gebrauchsfertig“ vorliegend, mit oder ohne Begleitmaterialien für die Lehre
- Als aufbereiteter Online-Kurs (Beispiel) oder als Vorlesungsskript
- Lehrbücher, Videos, Ideenskizzen, Anleitungen, Arbeitsblätter, Grafiken, Fotos, Videos, Simulationen, Projektberichte, Fragenpools …
- Tools
Das "Open" in OER
Open Educational Resources (OER) sind jegliche Bildungsmaterialien, die unter einer offenen Lizenz zur Verfügung stehen. Offene Lizenzen bilden somit die Grundlage für OER und gewähren, dass sie unter Berücksichtigung von nur wenigen einschränkenden Bedingungen verwendet, verändert, vermischt, geteilt und verbreitet werden können. Zentrales Thema ist das Urheberrecht: Offen Publizieren bedeutet letztlich, dass Sie sich nicht auf die Schrankenbestimmungen für Bildung und Wissenschaft beziehen können.
Von Offenheit profitieren diejenigen, die Materialien produzieren um sie selbst zu nutzen ebenso wie diejenigen, die aus diesen Materialien Neues schaffen.
Offenheit von Beginn an mitdenken! Rechtliche und technische Aspekte von "Open" sollten von Beginn der Planung an einbezogen werden. Neben einer kurzen Vorab-Beratung, die wir in jedem Fall empfehlen, stellen wir Ihnen Informationen, die Sie für die Erstellung Ihrer Lehrmaterialien brauchen, hier zusammen.
Bereits bestehende Materialien prüfen wir bei Bedarf gerne und schätzen den Aufwand der "Öffnung" für Sie ab.
Informations-, Kurs- und Beratungsangebot
Die Universität Stuttgart unterstützt die Etablierung von OER im Hochschulbereich ausdrücklich. Die Angebote zu OER entstehen aus der Zusammenarbeit von UB (Unibibliothek Stadtmitte) mit zlw (Zentrum für Lehre und Weiterbildung) und tik (Technische Informations- und Kommunikationsdienste).
Foto: Florian Hagen, CC BY 4.0.
- Beratung
-
Sie haben sich bereits mit OER beschäftigt, hängen nun jedoch fest? Sie sind sich unsicher, welche Materialien Sie verwenden können oder wie Sie eigenes Material korrekt veröffentlichen? Dann können Sie uns gerne kontaktieren, am besten möglichst frühzeitig um den Aufwand für Sie gering zu halten.
Mögliche Themen:
- Wo finde ich passende Bausteine, auf denen ich eigene Materialien aufbauen kann?
- Auf was muss ich bei der Auswahl achten?
- Was sollte ich wie dokumentieren?
- Wie vermeide ich Chaos bzw. manage mein OER-Projekt angemessen?
- Sind die Materialien, die ich gefunden habe, formal geeignet?
- Welchen Aufwand braucht es, bereits bestehendes Material zu "öffnen"?
- Begleitung
-
Bei größeren Projekten mit unter Umständen vielen Beteiligten bietet sich eine auf Ihr Vorhaben abgestimmte Begleitung über den gesamten Prozess Ihrer OER-Entwicklung an. Hier begleiten wir Sie über eine situationsbezogene Beratung hinaus gerne auch kontinuierlich, soweit es uns zeitlich möglich ist.
Gemeinsam entwickeln wir Hilfestellungen und Prozesse angepasst an Ihre zeitliche, personelle und inhaltliche Situation. Haben Sie z. B. vor, Open Educational Resources systematisch in der Lehre zum Einsatz zu bringen,
- ermitteln wir auf Wunsch gemeinsam mit Ihnen Ihren Bedarf,
- recherchieren wir Materialien und Best Practices in Ihrem Themengebiet,
- finden wir eine "Heimat" für Ihre entstehenden Ressourcen,
- schulen wir bei Bedarf Sie und Ihre Mitarbeitenden,
- beraten wir Sie schnell, gezielt und niederschwellig, da wir bereits von Beginn an in den Prozess einbezogen sind.
Je früher wir in den Prozess eingebunden sind, desto effizienter und unkomplizierter können Lehr- und Lernmaterialien zu OER werden. Kommen Sie bei Bedarf gerne auf uns zu.
- Publikations-Hilfe
-
Bei Bedarf und bei vorhandenen Kapazitäten unterstützen wir Sie beim Auffinden und Verwenden von Fremdmaterial oder begleiten Sie bei der Veröffentlichung Ihrer Lehr-/Lernmaterialien.
4. Medien und Materialien auffinden und prüfen
Medien / Material
Suche nach Materialien (in Arbeit)
Auf den verlinkten Portalen finden Sie "Materialien", d.h. Medien / Artefakte u.ä., die Sie als Bausteine für eine Lehr-/Lernressource verwenden können.
Anleitung von OER-Info
Suchmaschinen nach freien Medien
- Suche bei Creative Commons
- Suche beim OERhörnchen
- Erweiterte Bildersuche über Google (über Suchfilter „Nutzungsrechte“)
Bilder
- Flickr: Creative Commons
- Webhostingserver der Hochschule Hannover
- Pxhere
- Picography.co
- Stocksnap
- Skitterphoto
Videos
- Vimeo: Creative Commons
- Youtube (über Ergebnisfilter: Creative Commons (CC BY))
- TIB AV-Portal
Musik
- ccMixter
- „Freie Musik“ beim Medienpädagogik-Praxisblog
- Soundcloud (nicht nur aber auch Creative Commons, s. jeweils die Beschreibung am Titel)
Lehrbücher
- https://open.umn.edu/opentextbooks/
- https://de.wikibooks.org/wiki/
- https://open.bccampus.ca/browse-our-collection/find-open-textbooks/
Grafiken, Icons
(nicht nur unter CC-Lizenz)
Icons auch auffindbar über Suchmaschine Duckduckgo und entsprechende Filter: Bilder → Clipart / + Lizenz
Präsentation
Simulation
Kartenmaterial
... suchen
Suche nach Materialien (in Arbeit)
Vorgehensweise für die Suche nach offen lizenzierten Materialien für Ihre OER.
Beispiel: Suche mit Duckduckgo
A Suchen
Suchfilter finden sich auf der Ergebnisseite, also nach Eingabe des Suchbegriffs + Enter: Relevant für OER-Zwecke ist die Wahl des Mediums (Bild / Video) und die Wahl der Lizenz (3).
Die Lizenzen sind hier nicht nach Standard formuliert (Bedingungen, unter denen die Nutzung NICHT erlaubt ist), daher sind hier zur Hilfe die Piktogramme hinzugefügt.
Nach dem Filtern nach Lizenz und Medientyp - die Lizenzwahl bleibt eingeblendet, (5) - wählen wir ein Bild (6), in diesem Fall von der Seite "piqs.de":
Anklicken des gewählten Bildes (7) zeigt das Bild größer an. Bildtitel ("Eichhörnchen mit Nuss"), Quelle (piqs.de), und Art der Herkunftsseite (Bilddatenbank), sowie die Bildgröße.
Der Link "Datei anzeigen" (9) zeigt das Bild, der Weg zur Originaldatei führt über Anklicken des Bildnamens (8).
Hier bietet sich bereits ein Screenshot für die spätere Rückwärtssuche an.
Wir klicken den Link (8) an und gelangen auf das Originalbild bei "piqs.de". Dort prüfen wir, ob eine gültige Lizenz vorliegt.
B Prüfen der Lizenz
Für Verstöße gegen das Urheberrecht haften diejenigen, die das Werk nutzen / bearbeiten / verbreiten. Entsprechend sorgfältig sollte die Prüfung der aufgefundenen Materialien vonstatten gehen.
Die Punkte, die hier zu beachten sind, werden später für die Lizenzierung eigener / geänderter Werke relevant.
Wir folgen der TULLU-Regel:
Bild-Titel (8), vgl. TULLU-Regel) ist "Eichhörnchen mit Nuss".
Urheberin ist gaby_stein (10).
Urheberangabe: gaby_stein" (10) (TULLU)
Die Lizenz sollte eigentlich für die Übernahme in das eigene Werk unverändert kopiert werden, damit die Links erhalten bleiben und zur Vermeidung von Rechtschreibfehlern. Soll das Bild analog verwendet werden, müssen alle Links ausgeschrieben werden. Weiteres s. hier.
Die Lizenzbedingungen (TULLU) sind mit dem CC-BY-Logo (11) eindeutig kenntlich. Allerdings verlinkt sie nicht korrekt auf die Lizenz-"Deeds" (Kurzfassung der Lizenz mit Link (TULLU) zur vollständigen Urheberrechtsangabe, sondern auf eine Informationsseite von "piqs.de" und kann daher nicht übernommen werden.
Der Link auf die Informationsseite ist aber insofern sinnvoll, als hier darauf hingewiesen wird, dass alle Bilder der Seite unter derselben Lizenz stehen ("CreativeCommons Namensnennungslizenz").
Der Link (unbedingt prüfen!) verweist auf die deutsche Variante der CC-BY-Lizenz (CC BY 2.0 DE). Der Zusatz "DE" ist sehr wichtig, zeigt er doch, dass diese Lizenz bzw. der verlinkte juristische Text, sich auf das deutsche Urheberrecht bezieht.
Als Quellenangabe soll auf Wunsch der Seitenbetreiber "www.piqs.de" angegeben werden, hier wäre dann nicht auf die Startseite, sondern sinnvollerweise auf die Fundstelle des Bildes zu verlinken, wie wir das auch hier getan haben.
Das bedeutet, dass es keinen direkt übernehmbaren Lizenztext gibt.
Trotzdem sollten alle verfügbaren Angaben kopiert (und nicht abgeschrieben) werden, um Fehlerquellen zu vermeiden.
Umgang mit Wünschen der Urheber bzw. Quellen
Die Informationsseite macht Vorgaben zur Schreibweise der Lizenz. So wird der Zusatz "some rights reserved" gewünscht,
Auch wird freundlich darum gebeten, über die Verwendung Auskunft zu geben.
Generell ist eine einheitliche Schreibweise der Lizenzen in einem Werk sinnvoll. gebräuchlich ist die in diesem Kurs gezeigte Anwendungsweise entlang der TULLU-Regel. Solange die in der TULLU-Regel vorgegebenen Informationen vorliegen, können Sie Fremdmaterialien auch in dem von Ihnen gewählten Zitationsstil im Literaturverzeichnis einpflegen.
Zusätzliche Wünsche der Urheber sollten aber gerne erfüllt werden, auch als Anerkennung der kostenlosen Dienstleistung.
Die Lizenzangabe sollte für die Übernahme in das eigene Werk unverändert kopiert werden. Dadurch können die Links erhalten und Rechtschreibfehler vermieden werden. Soll das Werk in einem nicht-digitalen Kontext verwendet werden, müssen alle Links ausgeschrieben werden.
C Prüfen der Urheberschaft
Die Überprüfung der Urheberschaft ist dringend angeraten.
Sie erfolgt z.B. über eine Bilder-Rückwärtssuche bei Google (hier beschrieben) oder Bing. Mit der Bilderrückwärtssuche soll geprüft werden, ob es für das Bild mehrere Quellen mit unterschiedlichen Urheberrechtsangaben gibt. Ist dies nicht der Fall, kann die Urheberschaft, wie in diesem Fall, als einigermaßen gesichert angenommen werden. Ansonsten empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Urheber.
... prüfen
Rechtssicherheit (in Arbeit)
Die Lizenzen müssen - wie alle offen lizenzierten Medien - sorgfältig geprüft werden. Suchmaschinen unterscheiden nicht, ob sich die CC-Lizenz am Bild oder auf der Seite befindet. Die erste Prüfung führt daher auf die Herkunftsseite, auf der das Bild oder Video steht. Hier kann überprüft werden, ob sich die Angaben zur Seite und zum Bild widersprechen, z.B. indem direkt am Bild der Name des Urhebenden ohne CC-Lizenz steht ("Bild: XXX" oder "Screenshot: XXX").
Beispiele aus und für die Praxis folgen.
Rückwärtssuche zur Prüfung der Urheberschaft
Um die Herkunft z.B. von Bildern oder Illustrationen mit einigermaßener Sicherheit festzustellen, seien hier Yandex-, Google- oder Bing-Rückwärtssuchen empfohlen (Anleitung s. u). Wer auch hier datengeschützt suchen möchte, sucht möglichst vom Desktop aus und löscht anschließend die Browserdaten.
Weitere Möglichkeiten wurden für diesen Kurs nicht getestet, wir freuen uns aber über Anregungen! (reverseimagesearch.com scheint auch zu sein, aber ohne Gewähr).
Google-Rückwärtssuche
Obgleich Yandex https://yandex.com/images/ wohl die besseren Ergebnisse, vor allem für den nicht-englischsprachigen Bereich liefert [1] , wird hier die Google-Rückwärtssuche als Beispiel verwendet.
https://www.google.de/imghp führt zur Eingabemaske der Bilderrückwärtssuche
Der Klick auf die Kamera führt zur Upload-Maske. Das Bild, das man prüfen will, sollte als Screenshot zur Verfügung stehen, den man an dieser Stelle (12) uploaden kann:
Als Ergebnis erhält man eine Auswähl ähnlicher Bilder, durch Anklicken von (13) u.U. voll dargestellt:
Hier kann man sehen, ob das Bild in mehrfacher Ausführung in mehreren Quellen vorhanden ist und ob es sich bei der gewählten Quelle um die älteste handelt.
Videos werden ebenfalls mithilfe der Bildersuche aufgefunden, mithilfe mehrerer prägnanter Standbilder-/Screenshots.
Hinweise für einen Lizenzdiebstahl gibt es?
Musik und Sounds / Geräusche prüfen
Für die Rückverfolgung von Musiktiteln gibt es diverse Apps - die aber meist auf die Erkennung gängiger Charthits beschränkt sind.
Einigermaßen auf der sicheren Seite ist man nach einem Upload auf eine der großen Plattformen - deren Uploadfilter übernehmen die Prüfung und melden Urheberrechtsverstöße. Damit kann man auch bei freien Musikportalen wie Soundcloud von korrekten Urheberangaben ausgehen.
Die Lizenz ist hier aber dennoch zu prüfen (s. hier), vor allem in Hinblick auf evtl. Einschränkungen (NC, ND, SA). Manche Urheber möchten gerne zustimmen, falls ihre Musik geändert wird und veröffentlichen ihre Werke restriktiv, um sich die Genehmigung weitere Freiheiten vorzubehalten.
OER-Team
Wiebke Hengst
Open Educational Resources; OER-Koordination; digit@L, SDG-Campus
Richard Powers
Projektmitarbeiter digit@L (Mediendidaktik) und Maked_digital